Hintergrundgrafik von: www.glengarioch.com
Glen Garioch ist eine Brennerei in den östlichen Highlands und galt bis 2016 als die östlichste Brennerei Schottlands (2016 von Lone Wolf Distillery abgelöst).
Dabei ist die Destillerie eine der ältesten in Schottland. Bereits 1797 gegründet, durchlebte sie, wie viele Brennereien Schottlands, zahlreiche Besitzerwechsel und kurzzeitige Stilllegungen.
Ursprünglich stellte man recht torfige Whiskys her, da es um den Landstrich Garioch (gesprochen „Gierie“) viel Torfvorkommen gibt und man bis in die 90er Jahre eine eigene Mälzerei betrieb. Die Trocknung des Gerstenmalzes erfolgte dann natürlich mit dem örtlich vorkommenden Torf unter Torffeuer. Doch 1997 wurde die Brennerei umstrukturiert. Im Besitz von Morrison Bowmore (gehört zu Beam Suntory) wurde einiges verändert in der Destille. Man bezieht seitdem das Malz aus einer Großmälzerei und hat auch keine eigene Abfüllanlage mehr. Im Jahre 2009 änderte man nochmal das Standardportfolio und wechselte zum heute bekannten Flaschendesign.
Das normale Portfolio umfasst zum Großteil Malts mit Verschnitten aus Bourbon-Fass und einem Teil Sherry-Fass gelagerter Whiskys. Doch bereits 2015 brachte man den ausschließlich in Sherry-Fässern gelagerten 15-jährigen Glen Garioch auf den Markt. Und genau den haben wir uns genauer angesehen.
Mit kräftigen 53,7 % vol. abgefüllt und ohne Kühlfiltrierung und Farbstoffe klingt er erstmal recht spannend. Allein die Färbung lässt einen schon erahnen, was einen erwartet. Und beim Verkosten wird man dann auch nicht enttäuscht.
Nase: Dunkle Beeren kommen sofort zum Vorschein. Danach schöne würzige Noten und eine wunderbare Süße von Trockenfrüchten. Karamellaromen und Vanille sind auch deutlich spürbar. Sehr schön.
Geschmack: Sherry-Bombe!!! Die Sherry-Note ist unverkennbar und sofort präsent. Eine unglaublich tolle Süße entwickelt sich im Mund. Es kommen Pflaumenkompott und Hagebuttenmarmelade hinzu. Später gesellt sich eine angenehme leichte Würzigkeit dazu und auch leckere Schokoladennoten sind zu erkennen. Trotz der hohen Allkoholprozentzahl schön mild und ein durchaus komplexer Malt.
Abgang: Sehr lang! Hier kommt eine Pfeffrigkeit, ja regelrechte Schärfe im Abgang, die man nicht erwartet hätte, die aber nicht störend ist. Wieder ist dunkle Frucht dabei und eine sehr angenehme Eichenbitterkeit steht lange nach.
Fazit: Ein sehr toller Whisky, den ich uneingeschränkt empfehlen würde. Überbordendes Sherryaroma und der echt tolle Geschmack sind hier sehr prägnant. Für Sherry-Fans ein Must-have.
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