Am 4. August veranstaltete die Birkenhof Brennerei, aus Nistertal im schönen Westerwald, ein Online-Tasting ihrer Whiskys „Fading Hill“. Geschäftsführerin Stefanie Klöckner und ihr Sohn, Destillateur-Meister Jonas Klöckner, führten hierbei durch das Tasting sowie virtuell durch die Brennerei. Dabei stellten Sie uns nicht nur ihr Whisky-Portfolio vor, sondern erläuterten uns die Geschichte der Familienbrennerei sowie die Herstellung ihrer edlen Brände. Dramtastics waren natürlich auch dabei und wir möchten euch hier von dieser hervorragenden Onlinepräsentation berichten.
Die Birkenhof Brennerei wurde bereits 1848 als Kornbrennerei gegründet und ist seitdem durchgehend in Familienbesitz. Bis in die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts betrieb man hier ausschließlich die Kornbrennerei, aber das schon sehr erfolgreich. Bis man sich im Jahr 1999 dazu entschloss zu expandieren und auch eine Obstbrennerei installierte. Bereits 2002 wurde dann schon der erste Whisky destilliert, damals noch mit dem vorhandenen Destilieranlagen. 2008 erfolgte dann die erste Abfüllung des „Fading Hill“ Single Rye aus dem Sherry-Fass. Dieser Rye kam sehr gut an und war schnell vergriffen. Seitdem wurden immer wieder verschiedene Whisky abgefüllt, auch mittlerweile Single Malt. Im Jahre 2015 baute man dann auch eine reine Whisky-Destillieranlage an. Bis zum heutigen Tag hat man das Portfolio ständig erweitert und destilliert neben den genannten Korn, Obstbränden und Whisky auch Gin und Rum und bietet eine reichhaltige Auswahl an Likören. Die gesamte Familie ist in den Betrieb eingebunden und man merkte auch beim Online-Tasting, dass hier alle mit viel Leidenschaft etwas Besonderes herstellen möchten.
Der Name „Fading Hill“ leitet sich vom Hügelmassiv des Stöffel ab, der für den Abbau von Basaltgestein im Westerwald bekannt ist. Vom Fading Hill sind aktuell drei Varianten ständig verfügbar. Ein Single Rye, ein Single Malt und ein Peated Single Malt. Den Single Rye maischt man vor Ort im Birkenhof ein und brennt diesen dann auch dort. Für den Single Malt hat man sich für die Würze eine befreundete Brauerei an Bord geholt, da man keinen eigenen Läuterbottich besitzt. Die Würze wird dann wieder vor Ort fermentiert und destilliert. Wir durften beim Online-Tasting alle drei probieren und verkosteten zusätzlich noch zwei Single Casks, von dem eine PX-Finish-Variante auch limitiert im Verkauf erhältlich ist. Alle 5 verkosteten Whiskys hatten durch die Bank eine sehr gute Qualität und man muss schon sagen, dass es eine Schande ist, das wir den Whisky aus Nistertal jetzt erst zum ersten Mal im Glas hatten.
Für unsere Tasting-Notes haben wir uns für den Single Malt, der auch beim Online-Tasting zur Verkostung stand, entschieden, da er sehr rund und ausgewogen war und aus unserer Sicht den Brennerei-Charakter gut wieder gibt. Es handelt sich hier um das Batch 01/2022. Die Whiskys für dieses Batch stammen aus dem August 2017 und abgefüllt wurde im Juli 2022. Somit ist der Single Malt knapp fünf Jahre alt. Für dieses Batch wurden die Anteile aus Fässern mit den Nummern 236, 287, 328, 329 und 562 miteinander vermählt. Es handelt sich dabei um Lagerungen sowie Finishes von Ex-Bourbon, American Oak, Portwein und Oloroso-Fässern. Hier zeigt man sich sehr transparent und schreibt die oben erwähnte Zusammensetzung sogar auf die Flasche. Abgefüllt wurde der Single Malt mit 46 % vol. Alkohol. Im Glas schimmert der ungefärbte Whisky wunderbar in einem Bernsteinton.
Nase: Schöne Fruchtigkeit mit Kirsche und getrockneten Früchten sowie Beeren erobern zuerst die Nase. Dann folgen Nussaromen, etwas Kakao, Zigarrenduft und auch eine Spur Heidekraut. Die Aromen sind hier sehr reichhaltig vorhanden und der Whisky ist sehr angenehm in der Nase.
Geschmack: Malznoten und etwas Getreide sind zu vernehmen. Die Fruchtigkeit, wieder mit Kirsche und getrockneten Früchten, kommt im Mittelteil dazu. Sherry-Noten kommen auch hervor, gefolgt von etwas Holz und wunderbar eingebundenen Kakaonoten. Zum Ende hin kommt minimal etwas Minze dazu, die zum Abgang überleitet. Schön komplex und füllig dieser Malt.
Abgang: Wie erwähnt kommt hier nun etwas Minze vor, gepaart mit etwas Pfeffer, verweilt diese lange am Gaumen.
Fazit: Ein wirklich herausragender Single Malt in dieser Altersklasse, den wir hier im Glas haben. Ausgewogen und komplex mit viel Tiefe. Wer diesen deutschen Single Malt noch nicht kennt, der hat was verpasst und muss ihn dringend probieren.
Wie bereits erwähnt, hatten alle zum Online-Tasting verkosteten Whiskys eine sehr gute Qualität. Mit der Auswahl der Whiskys, welche die Birkenhof Brennerei heute im Portfolio hat, braucht man sich keinesfalls verstecken, sondern bietet hier wirklich tolle Produkte an. Erwähnen möchte ich an dieser Stelle, neben dem bereits genannten tollen Online-Tasting, noch einmal die sehr schöne Aufmachung des Tasting-Sets, welches zur Verfügung gestellt wurde. In einer sehr schönen Kiste befanden sich nicht nur die Sample, sondern auch ein Nosing-Glas, leere Tasting-Vordrucke, eine Broschüre zum Tasting sowie ein Info-Heft zur Brennerei und ihren Produkten. Außerdem auch noch einzelne Karten zu den Standard-Whiskys, wo nochmal die Eckdaten auf einen Blick zu sehen waren. Das Gesamtpaket war farblich und vom Design auch komplett aufeinander abgestimmt. Wir haben bereits an vielen professionellen Online-Tastings teilgenommen, aber noch nie kamen Samples und Zubehör in einem derart tollen Paket zu uns. Chapeau!!! Das war wirklich Spitze!
Mit diesem Gesamtkonzept und ihren Produkten wird die Birkenhof Brennerei sich sicher zu einer festen Größe im Whisky-Markt Deutschlands entwickeln und wir werden bestimmt nicht das letzte Mal von Ihnen berichten.
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