Cupam Fumi Transmutatio - Des Adeptem Meisterwerk (63,9%)
Des Kumpels flüssige Prise (58,2%)
Alchemic Christmas (57,7%)
In einem namhaften Blockbuster heißt es kurz und prägnant: I´ll be back!!!
Und genau so möchte ich die kraftvolle Rückkehr des Alchemisten gebührend einläuten. Dieses Mal launchte Sebastian Büssing nicht einen, nicht zwei, sondern ganze drei neue Whisky mit einem Mal! Und das an keinem geringeren Tag als seinem Ehrentag! Das ist wohl die zauberhafte Definition von „sich selbst ein Geschenk machen“. Wieder einmal zog er alle Register der Kunst. Er baute sein Innovations-Repertoire aus, indem er ein 6-monatiges Finish in einem zuvor mit Lakritz-Brand präpariertem Eichenfass erschuf. Er verlieh seinem Erstlingswerk des Kumpels eine würdige Fortsetzung und er füllte, passend zur Jahreszeit, Weihnachten in Flaschen ab, indem er ein 8-Monatiges Finish im Glühwein-Fass praktizierte.
Es sei am Rande nochmal erwähnt, dass Sebastian in der Whisky Szene kein unbeschriebenes Blatt ist und aktuell als Markenbotschafter international präsent ist, steht er doch als Vertreter der Marken Mackmyra (Schweden), Loch Lomond (Schottland) und der Sauerländer Edelbrennerei (Deutschland) tatkräftig auf zahlreichen Messen und Events zur Verfügung.
Nun legen wir los!
Cupam Fumi Transmutatio - Des Adeptem Meisterwerk (63,9%)
(4 Jahre First Fill Bourbon-Fass, 6-monatiges Finish in einem Lakritzspirituosen-Fass)
Hinter „Des Adeptem Meisterwerk“ verbirgt sich der erste Whisky der Marke HILLOCK PARK aus der Brennerei Heinrich Habbel, den es als rauchige Variante und unabhängig abgefüllt zu kaufen gibt.
Und dieser Rauch ist beim ersten Riechen sofort präsent. Etwas muffig kommt der Speck daher und die 35 ppm sowie der hohe Alkoholgehalt drücken ordentlich in der Nase. In der Ferne lässt sich bereits jetzt ein Hauch von Lakritz erahnen.
Beim Trinken kehrt dieses Lakritz in einer würzigen Form (also erwartet bitte nicht die schneckenförmige Variante aus Bonn in flüssig!!!) gepaart mit leichter Bitterkeit wieder. Begleitet wird das Ganze von kalter Asche, feuchter Erde und einem (nach der ersten Nase) unerwartet toll eingebundenen Alkohol, der trotz der hohen Stärke nicht brennt. Wieder einmal schafft es der Alchemist meine Sinne auf dem zweiten „Blick“ zu irritieren. Plötzlich scheint der Rauch nahezu verschwunden und die ppm Zahl wirkt kaum spürbar. Auch die Alkoholstärke brennt weniger in der Nase und führt selbige herum in Richtung Getreide und Lebkuchen, ja fast sogar Vanille. Die Charakteristik des Bourbon-Fasses scheint jetzt zuzunehmen. Im Mund geben sich dann wieder Süße, Salzigkeit und Würze die Klinke in die Hand. Der leicht bittere Abgang erinnert an Herrenschokolade im maritimen Ensemble mit Seegras.
Dieses wahrliche „Meisterwerk“ ist ein Fest der Sinne mit zahlreichen Gerüchen und noch mehr Geschmäckern, die selbst im Abgang noch zu variieren scheinen.
Des Kumpels flüssige Prise (58,2%)
(4 Jahre Amarone-Fass, 6-monatiges Finish in einem Pilsbock-Fass)
Vorab muss ich kurz erwähnen, dass ich damals leider nicht in den Genuss des Erstlingswerks „Des Kumpels Schichtglück“ kommen konnte. Daher war ich in Bezug auf die folgende Abfüllung namens „Des Kumpels flüssige Prise“ vollkommen unvoreingenommen. Übrigens verbirgt sich hier der zweite rauchige Single Malt Whisky der Brennerei Heinrich Habbel.
In Glas eingegossen und kurz stehen gelassen, füllt er relativ schnell den Raum! Kraftvoll, mächtig, wuchtig. Ich beschreibe es mal kurz mit einem Montagmorgen im Spätherbst. Draußen ist es dunkel, neblig und nach dem ruhigen Wochenende ist spürbar mehr los auf den Straßen. Und genau an solchen Tagen stehen die kalten, rauchig „stinkenden“ Abgase in der Luft und der Nebel hält sie scheinbar fest. Irgendwann gewöhnt sich die Nase daran und dann kommt auch etwas Süße und der Duft von frisch gebackenem Schwarzbrot hinterher.
Doch im Mund kommt der November im Glas erneut zum Vorschein. Rauch, Phenol, Salz und Asche schwenken in eine bittersüße Wärme über. Ist das vielleicht die alchemistische Kunst des Geschmackskalenders?! - Ich denke schon, ohne hier bereits den Alchemic Christmas vorwegzunehmen.
Einem Laien dürfe es hier wahrscheinlich schwer fallen, neben den verschiedenen Facetten des Rauchs noch die Süße vom Amarone zu erschmecken. Doch mit dem Wissen, dass er in diesem Fass 4 Jahre lag, lässt sie sich im Abgang erahnen.
Alchemic Christmas (57,7%)
(First Fill Bourbon Fass, 8-monatiges Finish in einem Glühwein-Fass)
Last but absolutely not least habe ich noch den „Alchemic Christmas“ im Glas, ein schottischer Lowland Whisky aus der Strathenry Destille.
Und bevor ihr jetzt beim Lesen die Hände über dem Kopf zusammen schlagt, mag ich kurz erwähnen, dass ich während des Verkostens mit dem Schöpfer dieser Spirits in Verbindung stand (natürlich nur Corona konform via sozialer Medien). Ich ärgerte mich, vor dem Glühwein gefinishten Whisky mit den rauchigen Malts gestartet zu haben. Doch Sebastian Büssing nahm mir die Zweifel und sagte wortwörtlich: „Das ist das Geile. Es ist der einzige nicht rauchige (Malt), der alles an Rauch aus deinem Mund holt! Du kannst ihn also noch testen“.
Und der Alchemist sollte Recht behalten! Doch der Reihe nach ...
Im Glas schimmert dieser Malt bereits herrlich rosé-farben, ja beinahe mahagonirot. Selbst die Legs im Glas sind eine Augenweide!
Diese erste Nase versetzt mich (womöglich auch Wunsch denkend) direkt auf einen Weihnachtsmarkt. Hier ist doch wohl ein Glühwein im Glas. Es springt mich die volle Fracht an Aromen an: Orangen, Zimt, Nelken, Anis, Kardamom, Rotwein, Bratapfel ... und, und, und!
Im Mund geht die Adventsphantasie weiter. Leicht trocken kommt etwas Lebkuchengewürz daher, gefolgt von süßem Rotwein und Vanillesoße. Dann erneut Anis, Zimt und Karamell.
Mit seinen Aromen verkörpert er die vorweihnachtliche Besinnlichkeit und lädt zum ruhigen Verweilen ein. Wahrlich eine Weihnachtsbombe, mit der man sich ausgiebig beschäftigen sollte!
Der Name ist hier absolut Programm. Gerade in diesem Jahr ist dies die perfekte Chance sich den Weihnachtsmarkt nach Hause zu holen!
Wer das schwedische Pendant hierzu von vor ein paar Jahren kennt (damals unter dem Namen Mackmyra Vinterglöd bekannt) und diesen im Glöggwein Fass gefinishten Malt mochte, der wird dieses alchemistische Weihnachtswunder lieben!!! AMEN!
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